Israel findet in Bad Vilbel nicht statt

Leserbriefe
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Zur Solidarität mit Israel in Bad Vilbel äußern sich die Wetterau.news-Leser Katja Meiner und Erich Schleßmann in diesem Leserbrief.

"Liest man die wöchentliche Kolumne 'Der direkte Draht' mit so gemeinten elterlichen Mitteilungen aus dem Magistrat, wird konstant der Eindruck vermittelt, in Bad Vilbel sei alles bestens, weil die Stadtoberen die schützende Hand über die Bürger halten. Schaut man genauer hin, entdeckt man Risse und Brüche…

Vor über anderthalb Jahren war blaugelb die beherrschende Farbe im Stadtgeschehen Bad Vilbels. Das hatte einen guten und unabdingbaren Grund, nämlich der überfallartige und brutal-barbarische Krieg, den Putin mit der russischen Militärmaschinerie in Gang setzte, und der bis heute zum Leidwesen des aufgeklärten Teils der Welt andauert. Die Zeitenwende wurde vom Bundeskanzler zu Recht ausgerufen. Sie war überall zu spüren, so auch in Bad Vilbel. Eine Gedenkveranstaltung unter Beteiligung von Stadt, Kirchen, Vereinen und weiteren Organisationen wurde anberaumt, Benefizkonzerte fanden statt, Ukraine-Flüchtlinge wurden gerade auch privat aufgenommen, Spenden wurden eingesammelt, Lkw-Transporte in die Ukraine wurden veranlasst, ja, selbst ein Feuerwehrauto wurde überführt. In vielen Geschäften erklärte man durch ukrainische Fahnen und Erklärungen seine Solidarität mit der durch Putin bekriegten Ukraine. Es war gut und angemessen, sich in dieser enorm verbreiteten Weise als Stadt und Zivilgesellschaft zu bekennen.

Am 7. Oktober überfiel die Hamas auf bestialische Weise in einem Akt brutalsten menschenverachtenden Terrors das israelische Grenzgebiet zum Gazastreifen und ermordete über 1400 Zivilisten und Soldaten. Weit über 200 Geiseln vom Kind bis zum Greis, ob Mädchen oder Frau, wurden entführt, teilweise grausam hingerichtet, teilweise als Faustpfand eingesperrt. Eine freigelassene Frau spricht von einer „Hölle“, die sie durchleben musste. Sekundiert wurde der Terrorüberfall durch ständige Raketenangriffe aus dem offenbar mit iranischer Unterstützung erheblich auferüsteten Gaza-Streifen auf Israel. Israel ist der Feind seit Jahrzehnten, um dessen Vernichtung es wieder ging und geht.

Was passiert in Bad Vilbel aufgrund des Terrors gegen Israel und dessen Bevölkerung? Nichts! Es gibt keinerlei Zeichen der Solidarität, geschweige irgendwelche öffentlichen Solidaritätsbekundungen oder -veranstaltungen. Die Stadt, die christlichen Kirchen, die sich sonst für ständige moralische Botschaften nicht zu schade sind, schweigen. Bei der Ditib-Moschee erwartet man aufgrund der Erfahrungen in der Vergangenheit und Erdogans Direktiven schon gar nichts mehr. Das Schweigen dominiert die gesamte Bad Vilbeler Stadtgesellschaft. Es ist beschämend!"

Katja Meiner
Erich Schleßmann
Bad Vilbel

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