Machbarkeitsstudie zur Regionaltangente Ost: „Meilenstein für Verkehrswende"

Freuen sich über das positive Ergebnis der Machbarkeitsstudie (von links): RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat, Landrat Jan Weckler, Frankfurts Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert und KVG-Geschäftsführer Rüdiger Krenkel. Foto: RMV/Arne Landwehr

Politik
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Eine Machbarkeitsstudie hat jüngst bestätigt: Der Bau einer Regionaltangente Ost (RTO) ­– also einer neuen Schienenstrecke zwischen Frankfurt und dem Niddertal – hat eine gute Kosten-Nutzen-Prognose. Im Wetteraukreis wäre die Umsetzung ein Meilenstein für die Verkehrswende sowie für die Anbindung des ländlichen Raums an den Ballungsraum, wie Landrat Jan Weckler sagt.

Erst vor wenigen Wochen wurden die neuen Gleise für die S-Bahn-Linie 6 von Frankfurt nach Bad Vilbel in Betrieb genommen, die Fertigstellung des ersten Bauabschnitts eines Großprojektes einer ganzen Generation. Und nun wird schon das nächste große Schienenprojekt in der Region auf den Weg gebracht: Mit der Regionaltangente Ost sollen in Zukunft Fahrten aus beiden Richtungen der Niddertalbahn, also von Bad Vilbel und von Glauburg-Stockheim, direkt nach Frankfurt möglich sein. Denn die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie, die 2020 vom RMV, dem Wetteraukreis über den Zweckverband Oberhessische Versorgungsbetriebe (ZOV), der Stadt Frankfurt und der Kreisverkehrsgesellschaft (KVG) Main-Kinzig in Auftrag gegeben wurde, zeigen, dass das Projekt sich lohnt und die Voraussetzungen erfüllen, um vom Bund gefördert zu werden.

Aus Sicht von Landrat Jan Weckler wäre die RTO ein weiterer Meilenstein für eine Verkehrswende vor Ort und würde konkret dazu beitragen, die Lebensqualität und die Attraktivität in den ländlichen Regionen des Wetteraukreises weiter zu steigern: „Zusammen mit dem geplanten Ausbau der Niddertalbahn könnte die Regionaltangente Ost für eine völlig neue ÖPNV-Attraktivität zwischen der südlichen Wetterau und dem Frankfurter Osten sorgen."

Die Wetterauerinnen und Wetterauer würden dann von einer neuen S-Bahnlinie in den süd-östlichen Teil des Kreises, der eher ländlich geprägt ist, und einer Regionaltangente mit direkter Anbindung an den Flughafen Frankfurt profitieren. Altenstadt und Glauburg sowie umliegende Kommunen könnten sich über eine Anbindung an das S-Bahn-Netz durch eine eigene S-Bahn-Linie freuen. Darüber hinaus würde Bad Vilbel durch den Ausbau zu einem zentralen Knotenpunkt im Schienennetz des Rhein-Main-Verkehrsbundes.

Inbetriebnahme im kommenden Jahrzehnt

Damit die Regionaltangente Ost umgesetzt werden kann, müssen zunächst der Ausbau der Nordmainischen S-Bahn sowie die Elektrifizierung der Niddertalbahn fertiggestellt werden. Die Umsetzung beider Projekte wird noch Jahre in Anspruch nehmen, sodass eine Inbetriebnahme der RTO nach heutigen Schätzungen erst in den 2030er-Jahren realisierbar wäre. „Dennoch freue ich mich, dass wir als einer der Auftraggeber der Machbarkeitsstudie die gute Nachricht überbringen können, dass die Aussichten für den Planungsstart der neuen Schienenstrecke zwischen Frankfurt und dem Niddertal gut stehen. Wohlwissend, dass Planungszeiten für solchen Großprojekte in Deutschland leider sehr lange andauern, gilt es umso mehr, jetzt am Ball zu bleiben und das Projekt weiter voranzutreiben", so Landrat Jan Weckler. In den nächsten Schritten werden nun Einzelheiten zum Projektkonzept, Streckenverlauf und zur Finanzierung geklärt.

Geplanter Streckenverlauf der RTO

Die RTO ist Teil eines Schienenrings rund um Frankfurt. Der Streckenverlauf beginnt mit einer Ausfädelung aus der bald im Bau befindlichen nordmainischen S-Bahn. Die Neubaustrecke soll dann bei Bergen-Enkheim Richtung Norden führen und sich anschließend bei Bad Vilbel Gronau wieder in die Niddertalbahn einfädeln. Während die Niddertalbahn so auch zu einer neuen S-Bahn-Strecke würde, die in die Frankfurter Innenstadt führt, soll die RTO von Bad Vilbel über Gronau, Bergen-Enkheim und Frankfurt Süd in Richtung Flughafen verlaufen.



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