Inflationsrate in Hessen im April 2024 bei 1,9 Prozent

Hessen
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Im April 2024 lag die Inflationsrate – gemessen als Veränderung des Verbraucherpreisindex zum Vorjahresmonat – in Hessen bei 1,9 Prozent. Wie das Hessische Statistische Landesamt mitteilt, hatte die Inflationsrate im März 2024 bei 1,6 Prozent und im Februar 2024 bei 2,1 Prozent gelegen.

Im Vergleich zum März 2024 stieg das Niveau der Verbraucherpreise im April 2024 um 0,6 Prozent. Während Flugtickets (minus 6,6 Prozent) und Pauschalreisen (minus 0,3 Prozent) im April 2024 günstiger waren als im Vormonat, kosteten neben Erdgas, Fernwärme und Kraftstoffen auch Übernachtungen (plus 3,7 Prozent) und Bekleidungsartikel (plus 0,6 Prozent) mehr als im März 2024.

Preise für Energie

Energie war im April 2024 durchschnittlich um 3,3 Prozent teurer als im März 2024. Seit dem 1. April 2024 gilt für Gas und Fernwärme wieder der reguläre Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent, nachdem dieser für den Zeitraum vom 1. Oktober 2022 bis zum 31. März 2024 auf 7 Prozent gesenkt worden war. Sowohl für Erdgas (plus 9,5 Prozent) als auch für Fernwärme (plus 8,9 Prozent) zahlten Endverbraucherinnen und Endverbraucher im April 2024 höhere Preise als im März 2024. Kraftstoffe kosteten im Schnitt 4,2 Prozent mehr. Dabei war Superbenzin um 5,3 Prozent und Diesel um 1,4 Prozent teurer als im März 2024. Die Preise für Heizöl stiegen um 1,8 Prozent, die Preise für Strom um 0,5 Prozent. Dagegen waren Brennholz und Holzpellets im Vergleich zum Vormonat um 2,6 Prozent günstiger.

Im Vorjahresvergleich verringerten sich die Preise für Energie im April 2024 um 3,3 Prozent. Erdgas war um 15,6 Prozent günstiger als im Vorjahresmonat. Im März 2024, als noch der ermäßigte Mehrwertsteuersatz gegolten hatte, war Erdgas noch 23,0 Prozent günstiger als im Vorjahresmonat gewesen. Für Fernwärme stiegen die Preise im April 2024 um 50,1 Prozent gegenüber April 2023; im März 2024 waren sie im Vergleich zum Vorjahresmonat um 39,8 Prozent gestiegen. Heizöl war im April 2024 um 5,2 Prozent teurer als im Vorjahresmonat. Die Preise für Kraftstoffe lagen durchschnittlich 2,3 Prozent höher als im April 2023: Diesel kostete 3,0 Prozent und Superbenzin 2,2 Prozent mehr. Brennholz und Holzpellets (minus 14,7 Prozent) sowie Strom (minus 13,6 Prozent) waren im April 2024 hingegen deutlich günstiger als im Vorjahresmonat.

Ohne Berücksichtigung der gesamten Energie stiegen die Verbraucherpreise im April 2024 in Hessen um 2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.

Preise für Nahrungsmittel

Die Nahrungsmittelpreise blieben im April 2024 gegenüber März 2024 im Durchschnitt unverändert. Gemüse war um 1,8 Prozent teurer als im Vormonat. Auch Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren sowie Mineralwasser, Limonaden und Säfte (je plus 1,0 Prozent) kosteten mehr als im März 2024. Die Preise für Speisefette und -öle stiegen um 0,2 Prozent, darunter gingen die Preise für Butter um 0,8 Prozent zurück. Brot und Getreideerzeugnisse sowie Obst waren jeweils um 0,4 Prozent günstiger. Auch die Preise für Fleisch und Fleischwaren (minus 0,2 Prozent) sowie Molkereiprodukte (minus 0,1 Prozent) sanken leicht.

Gegenüber April 2023 gingen die Preise für Nahrungsmittel im April 2024 leicht um 0,1 Prozent zurück. Gemüse war im Durchschnitt um 6,8 Prozent günstiger als im April 2023. Die Preise für Molkereiprodukte sanken um 5,0 Prozent, darunter die Preise für Milch um 8,7 Prozent. Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren (plus 6,4 Prozent) sowie Mineralwasser, Limonaden und Säfte (plus 6,8 Prozent) waren allerdings erheblich teurer als im Vorjahresmonat. Die Preise für Speisefette und -öle stiegen um 3,4 Prozent gegenüber April 2023, die Preise für Fleisch und Fleischwaren um 3,1 Prozent. Auch Brot und Getreideerzeugnisse (plus 1,9 Prozent) sowie Obst (plus 1,4 Prozent) kosteten mehr als im Vorjahresmonat.

Die Veränderung des Verbraucherpreisindex ohne Nahrungsmittel und Energie gegenüber dem Vorjahresmonat, häufig auch als Kerninflation bezeichnet, lag im April 2024 bei 2,8 Prozent. Im März 2024 hatte dieser Wert noch etwas höher bei 3,1 Prozent gelegen.

Preise für Waren

Die Preise für Waren insgesamt stiegen im April 2024 gegenüber März 2024 um 0,7 Prozent und gegenüber April 2023 um 0,4 Prozent. Verbrauchsgüter waren im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,1 Prozent teurer. Zu diesen zählen neben den Energieprodukten und den Nahrungsmitteln unter anderem auch Tabakwaren (plus 6,4 Prozent), die deutlich teurer waren als im Vorjahresmonat.

Die Preise für Gebrauchsgüter stiegen im April 2024 um 1,0 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Teurer als im April 2023 waren beispielsweise Personenkraftwagen (plus 2,9 Prozent) und Bekleidungsartikel (plus 2,2 Prozent). Günstiger als im April 2023 waren zum Beispiel Computer (minus 10,2 Prozent), Fernsehgeräte (minus 8,7 Prozent) und Mobiltelefone (minus 6,8 Prozent). Für Möbel und Leuchten zahlten Verbraucherinnen und Verbraucher gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,5 Prozent geringere Preise.

Preise für Dienstleistungen

Das Niveau der Preise für Dienstleistungen (ohne Wohnungsmieten) lag im April 2024 um 0,6 Prozent über dem Niveau des Vormonats und um 4,2 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats.

Im Bereich des Öffentlichen Personennahverkehrs hat das Deutschlandticket („49-Euro-Ticket“) seit Mai 2023 einen inflationsdämpfenden Effekt: Verbundfahrkarten waren im April 2024 durchschnittlich 25,4 Prozent günstiger als im Vorjahresmonat, Flüge kosteten 11,0 Prozent weniger. Dagegen waren Pauschalreisen um 2,5 Prozent teurer. Die Wartung und Reparatur von Fahrzeugen kostete 4,0 Prozent mehr. Die Preise für Versicherungsdienstleistungen für den Verkehr stiegen um 27,9 Prozent.

Für Gaststättendienstleistungen zahlten Verbraucherinnen und Verbraucher um 7,5 Prozent höhere Preise. Übernachtungen waren im April 2024 um 5,9 Prozent teurer als im Vorjahresmonat. Dienstleistungen sozialer Einrichtungen kosteten 10,1 Prozent mehr als im April 2023. Die Preise für Brief- und Paketdienstleistungen stiegen um 2,4 Prozent, die Preise für Telekommunikationsdienstleistungen um 0,8 Prozent.

Die Wohnungsmieten (Nettokaltmieten) lagen im April 2024 um 0,2 Prozent über dem Niveau des Vormonats. Im Vergleich zum April 2023 stiegen die Nettokaltmieten um 1,9 Prozent.

Hinweise:

Um die Bürgerinnen und Bürger angesichts des starken Anstiegs der Gas-Preise zu entlasten, hatte der Bundesgesetzgeber die vorübergehende Absenkung der Mehrwertsteuer für Gas (einschließlich Flüssiggas) sowie für Fernwärme beschlossen. Für den Zeitraum vom 1. Oktober 2022 bis zum 31. März 2024 hatte statt des regulären Steuersatzes (19 Prozent) der ermäßigte Steuersatz von 7 Prozent gegolten. Seit dem 1. April 2024 gilt für Gas und Fernwärme wieder der reguläre Steuersatz.

Die im Verbraucherpreisindex berücksichtigten Preise für fossile Brennstoffe (Kraftstoffe, Heizöl und Erdgas) umfassen auch die CO2-Abgabe. Diese stieg zum 1. Januar 2024 von 30 auf 45 Euro pro Tonne.

Am 1. Mai 2023 ist das Deutschlandticket (kurz: „D-Ticket“ oder „49-Euro-Ticket“) eingeführt worden, das die Bürgerinnen und Bürger angesichts der stark gestiegenen Energiepreise finanziell entlasten soll. Gleichzeitig soll es einen Anreiz zum Umstieg vom Auto auf Bus und Bahn setzen und somit dazu beitragen, die Klimaziele zu erreichen. Für 49 Euro im Monat können Bürgerinnen und Bürger mit dem Deutschlandticket den öffentlichen Nahverkehr in ganz Deutschland unabhängig von Bundesland, Verkehrsverbund oder Tarifgebiet nutzen.

Die exakte Auswirkung bestimmter Einflussfaktoren (z. B. der CO2-Abgabe, Mehrwertsteuersätze) auf die Inflationsrate ist nicht separat quantifizierbar.



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