Ausstellung: Denkmäler mit dem Zeichenstift erfahren

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Eine Ausstellung mit Zeichnungen des Architekten und Denkmalschützers Gustav Jung hat Landrat Jan Weckler dieser Tage im Friedberger Kreishaus eröffnet. Zu sehen sind Zeichnungen, zum Teil koloriert, von charakteristischen Denkmälern in den Städten und Dörfern der Wetterau.

Gustav Jung ist ein hervorragender Zeichner, dem es gelingt, die bedeutenden Details eines Bildes herauszuarbeiten. Als Künstler versteht er sich indes nicht. „Ich bin Architekt und das Zeichnen von Häusern und Denkmälern macht es mir möglich, das Wesen dieser Gebäude zu erfassen. Ich kann durch das Zeichnen das Besondere, aber auch Mängel und ganz oft Überraschendes bei Gebäuden und Objekten erkennen. Das ist mit einer Fotografie nicht möglich. Zeichnen ist für mich aber auch ein medizinischer Aspekt, es wirkt für mich wie autogenes Training.“

Gustav Jung zeichnet schon seit frühester Kindheit. „Hör auf Männeken zu malen und mach lieber deine Schularbeiten“, hörte er oft in seinem Elternhaus im Siegerland, aber der junge Gustav ließ sich nicht beirren. Der Weg zum Architekturstudium führte aber zunächst über eine Lehre als Schlosser und Elektriker in seinem Heimatort Kirchen/Sieg. Nach der Lehre und dem Wehrdienst besuchte Gustav Jung die Fachoberschule und studierte anschließend Architektur mit Schwerpunkt Städtebau in Wiesbaden. Nach Stationen als Bauleiter und im Stadtplanungsamt Worms wechselte er 1978 in den Wetteraukreis. Hier wurde er einer der ersten Kreisdenkmalpfleger in Hessen.

Nach 15 Jahren machte sich Gustav Jung als Architekt selbstständig mit dem Schwerpunkt Denkmalpflege, denn das war das Thema, das ihn immer interessiert hat. Zu den wichtigsten Projekten zählt Gustav Jung unter vielem Anderem die Instandsetzung der Wasserburg Bad Vilbel, die Dorfschmiede in Freienseen, die Russisch-orthodoxe Kirche in Bad Nauheim und die Beteiligung an der Rekonstruktion von fünf historischen Häusern rund um den Frankfurter Römerberg.

Immer mit dem Skizzenbuch unterwegs

Ich versuche mit meinen Zeichnungen den Charakter und die Schönheit unserer Städte und Dörfer zu erfassen. Das Skizzenbuch ist dabei mein ständiger Begleiter“. Die Wetterau ist Gustav Jung zur zweiten Heimat geworden. Er wohnt in Bad Nauheim, und wie könnte es anders sein, in einem denkmalgeschützten Haus mitten in der Altstadt.

Landrat Jan Weckler zeigte sich beeindruckt von den detailreichen Zeichnungen, welche die Schönheit vieler Gebäude im Wetteraukreis so treffend wiedergeben: „Ich freue mich, dass wir diese Ausstellung den Besucherinnen und Besuchern des Kreishauses präsentieren können. Gustav Jung hat als Architekt und langjähriger Vorsitzender des Denkmalbeirates des Wetteraukreises einen großen Wissensschatz angesammelt, den er mit diesen Zeichnungen dokumentiert.“

 

Die Ausstellung mit Zeichnungen von Gustav Jung ist noch bis Ende Juni 2022 im ersten Obergeschoss des Friedberger Kreishauses (Gebäude B), am Europaplatz, zu sehen. Öffnungszeiten: montags bis mittwochs, 07:30 bis 16 Uhr, donnerstags bis 18 Uhr und freitags bis 12:30 Uhr. Besucherinnen und Besucher werden gebeten, sich an der Pforte anzumelden.

 

Foto: Landrat Jan Weckler zusammen mit Gustav Jung, Copyright Wetteraukreis



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