Wetterauer Kulturpreis an Ulrike Obenauer verliehen

Kultur
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In einer feierlichen, von Corona-Vorgaben bestimmten Festveranstaltung hat Landrat Jan Weckler den Wetterauer Kulturpreis 2020 an die Bildhauerin Ulrike Obenauer verliehen. Die mit 2.500 Euro dotierte Auszeichnung wurde zum 24. Mal vergeben. Die Veranstaltung fand unter dem Dach des Keltenmuseums am Glauberg statt. Der laue Spätsommerabend, das beeindruckende Panorama und das Begleitprogramm ließen die Veranstaltung zu einem eindrucksvollen Erlebnis für die rund 90 Gäste werden.

Landrat Weckler und Ulrike Obenauer mit Urkunde.jpg

„Wir wollen gerade in Zeiten von Corona ein Zeichen setzen, dass solches Engagement und solche Könnerschaft erkannt und auch gewürdigt werden. Wir wollen aber auch das Augenmerk des Publikums auf Kunst und Kultur und ihre Akteure lenken. Die Trägerinnen und Träger des Kulturpreises sind Teil des Wetteraukreises. Sie repräsentieren ihn und schaffen mit ihrer Arbeit Identität“, sagte Landrat Jan Weckler.

Weckler bezeichnete Ulrike Obenauer als eine Künstlerin mit einer breiten Schaffenspalette und einer beeindruckenden Entwicklung als Künstlerin. In der Galerie im Friedberger Kreishaus war sie bereits mehrmals mit vielbeachteten Ausstellungen präsent.

Ulrike Pfeiffer-Pantring, Bürgermeisterin ihrer Heimatgemeinde Ortenberg, dankte Ulrike Obenauer für ihr künstlerisches Schaffen in der Stadt und der Region. Viele Male am Tag begegne sie der besonderen Kunst von Obenauer.
Die Laudatio auf die Preisträgerin hielt der frühere Kreisbeigeordnete und Kulturdezernent des Wetteraukreises Joachim Pollmar. Er stellte den persönlichen und künstlerischen Werdegang der Preisträgerin vor, die nach einem Studium der Kunstpädagogik lieber den Weg in die künstlerische Selbständigkeit wählte.

Eher per Zufall kam sie zur Arbeit mit Metall. Schweißen brachte sie sich selbst bei und begann mit der Herstellung von dekorativen Dingen wie Buchstützen, Kleiderhaken, Schirmständer, Blumen, Figuren und Tieren aus Metall. Das Material für ihre Arbeiten besorgte sie sich von Schrottplätzen. Mit ihrer künstlerischen Entwicklung wandte sie sich auch neueren Materialien zu: Holz und später dem Zeichenblock. „Bei ihren Arbeiten kommt oft die Intuition zum Zuge. Einen Plan gibt es nicht, aber vor dem inneren Auge entsteht ein Bild, und mit jedem Arbeitsschritt wartet etwas unter der Oberfläche, das sich zeigen möchte“, sagte Joachim Pollmar.

Die Arbeiten von Ulrike Obenauer sind auch im öffentlichen Raum des Wetteraukreises zu sehen, etwa die Skulptur „Zusammenstehen“ auf dem Friedhof in Bleichenbach oder die Verkehrskreiselgestaltung „Mukschter Zwiwwel“ in Nieder-Mockstadt. Weitere Arbeiten sind im Kurpark von Bad Salzhausen und in Nidda-Wallernhausen zu sehen. In ihrer Erwiderung dankte die Künstlerin für das Vertrauen das ihr - oftmals als Vorschuss - gewährt wurde. Die Wetterau habe sich als Region gezeigt in der sie sich als Künstlerin entwickeln konnte und die ihr zur neuen Heimat geworden sei.

Begleitet wurde die Verleihungsveranstaltung mit Musik und Texten von Ronka Nickel und Hans Schwab. Im Laufe des Abends griffen auch die früheren Kulturpreisträger Dirk Raufeisen und Martin Schnur zu ihren Instrumenten. Der Wetterauer Kulturpreis wird seit 1988 verliehen. Nach 1990 wurde er wegen der schwierigen Haushaltslage eingestellt und erst 1999 wieder aufgenommen. Mit dem Wetterauer Kulturpreises werden hervorragende Leistungen in den Bereichen Bildende Kunst, Literatur, Theater, Film, Fotografie, Kleinkunst, Regionale Geschichte und Musik gewürdigt.

 

Trägerinnen und Träger des Kulturpreises seit 1999

1999 – Bildhauer Gerhard Burk, Bad Nauheim
2000 – theater mimikri
2001 – Schriftsteller Andreas Maier
2002 – Jazz-Pianist Dirk Raufeisen
2003 – Bildhauer Bernhard Vogler
2004 – Maler Jox Reuss
2005 – Theater-Ensemble Alte Feuerwache
Bad Nauheim
2006 – Fotograf Winfried Eberhardt
2007 – Schriftsteller Otto A. Böhmer
2008 – Historiker Prof. Alexander Demandt
2009 – Wetterauer Musikband „Fräulein Wunder“
2010 - Varieté-Projekt Voilà der Freien
Waldorfschule Bad Nauheim
2011 – Friedberger Kantor Ulrich Seeger
2012 – Intendant der Bad Vilbeler Festspiele
Claus-Günther Kunzmann
2013 – Ehepaar Petra und Uwe Müller
vom Freundeskreis Burg und
Stadt Münzenberg
2014 – Musiker Martin Schnur
2015 – Schriftsteller und Kabarettist
Dietrich Faber
2016 – Maler und Bildhauer Axel Gallun
2017 - Theater Altes Hallenbad Friedberg
2018 – Historikerin Dr. Vera Rupp
2019 – Flötistin Sabine Dreier, Altenstadt

 

Foto: Landrat Jan Weckler übergibt die von der Friedberger Künstlerin Marion Fischer geschaffene Urkunde an die Kulturpreisträgerin des Jahres 2020, Ulrike Obenauer.

 



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