Evangelische Familienbildung Wetterau startet MiA-Kurse in Karben

Der Karbener MiA-Kurs beim Besuch der Nähwerkstatt der Evangelischen Familienbildung Wetterau in Friedberg mit Kursleitung Nataliya Balandina (Mitte). Foto: Hortien

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Frauen mit Migrationshintergrund stärken und unterstützen – das ist das Ziel des ersten MiA-Kurses, den die Evangelische Familienbildung Wetterau (EFB) derzeit in Karben anbietet. Das Kursangebot richten sich an schon länger in Deutschland lebende und neu eingereiste ausländische Frauen. Auch bildungsungewohnte Frauen können daran teilnehmen.

„Uns ist es besonders wichtig, die Teilnehmerinnen dabei zu unterstützen, ihre eigenen Stärken zu erkennen und unabhängiger zu werden. Sie erwerben in unseren MiA-Kursen handlungsrelevantes Wissen, mit dem sie Herausforderungen in ihrem Alltag gut bewältigen können“, sagt EFB-Geschäftsführerin Shiba Bühlmeyer. Dazu gehören die Themenfelder Bildung, Erziehung, Gesundheit, Mobilität, Weiterbildung oder auch Beratungsangebote. MiA steht dabei für „Migrantinnen einfach stark im Alltag“.

Frauen übernehmen häufig einen Großteil der Familien- und Erziehungsarbeit. Sie nehmen damit eine Schlüsselfunktion in der Integration der Familien ein, u.a. durch die Vorbildfunktion für ihre Kinder. Die Frauen sind darüber hinaus oft für die Kommunikation zwischen Elternhaus und Bildungseinrichtungen zuständig, zu deren Verbesserung die MiA-Kurse einen Beitrag leisten.

„Bei den MiA-Kursen handelt es sich um ein klassisches Empowerment-Angebot“, ergänzt Koordinatorin Stefanie Politsch. „Die Kurse greifen die Kompetenzen der Teilnehmerinnen auf, machen sie sichtbar und entwickeln sie weiter.“ Außerdem erweitern sie ihre Sprachkenntnisse und knüpfen neue soziale Kontakte.

Am Kurs in Karben nehmen aktuell 12 Frauen teil, die aus der Ukraine stammen. Auch die Kursleitung, Nataliya Balandina, ist weiblich. Sie ist selbst erst vor wenigen Monaten aus der Ukraine nach Deutschland gekommen und kann sich deshalb gut in die Situation der Kursteilnehmerinnen hineinversetzen. Ihr ist es wichtig, dass im Kurs eine vertrauensvolle Atmosphäre herrscht. Das Lernen erfolgt ohne Druck und Prüfungen. Vorhandene Deutschkenntnisse sind keine Voraussetzung für die Teilnahme.

Die Teilnehmerinnen treffen sich bei diesem Kurs immer freitags im Gemeindehaus in Klein-Karben oder in Räumen der Ev. Familienbildung Wetterau. Außerdem sind Exkursionen geplant, zum Beispiel zum Dottenfelder Hof. So lernen die Frauen die Region besser kennen. Die weiteren Kursinhalte werden an den Bedarfen der Teilnehmerinnen ausgerichtet.

Die MiA-Kurse werden je nach Bedarf der Gruppe sehr niedrigschwellig, kostenfrei und wohnortnah durchgeführt. Einrichtungen, die Interesse haben, das Projekt gemeinsam mit der Ev. Familienbildung Wetterau durchzuführen, erhalten bei Geschäftsführerin Shiba Bühlmeyer
(Tel. 06031-16 27 820) oder unter www.familienbildungwetterau.de weitere Informationen.

Das Projekt wird durch das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) sowie das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) gefördert.

Zusatzinformation:
Kursangebote zur Integration ausländischer Frauen bestehen seit den 1990er Jahren und stellen ein bewährtes Instrument der Integrationspolitik dar. Lokale Träger der Bildungs- und Integrationsarbeit setzen die Kurse bundesweit um. Seit 2020 trägt das Programm einen neuen Namen: Migrantinnen einfach stark im Alltag (MiA). MiA-Kurse zeichnen sich durch ihre besondere Niederschwelligkeit aus.



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