Erfolgreicher Antrag der Grünen Bad Vilbel zwecks Verkehrswende-Initiative

Politik
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Die Bad Vilbeler Stadtverordnetenversammlung am 24. Mai hat mit den Stimmen von Bündnis90 / Die Grünen, CDU und SPD dem Antrag der Grünen zugestimmt, der Initiative "Lebenswerte Städte durch angemessene Geschwindigkeiten" des Deutschen Städtetags beizutreten.

Kern, der nun auch von Bad Vilbel unterstützten Initiative ist die Forderung an den Bund, den Kommunen mehr Gestaltungsspielraum bei der Regelung der innerörtlichen Höchstgeschwindigkeit zu geben. Denn das geltende Straßenverkehrsrecht - ein Bundesgesetz - setzt den Städten enge Grenzen. Es erlaubt z.B. die Ausweisung von Tempo 30 nur dann, wenn konkrete Gefährdungen nachgewiesen werden können – und das jeweils nur für bestimmte Straßenabschnitte.

„Wie auch den Initiatoren geht es uns dabei um Lebensqualität in der Stadt und nicht um verkehrspolitische Ideologie“, betont die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Kathrin Anders.

An konkreten Ideen, wo und wie der angestrebte Freiraum in Bad Vilbel genutzt werden könnte, mangelt es den Grünen nicht. „In Dortelweil haben wir ja schon einen Abschnitt auf der Friedberger Straße vor der Seniorenanlage mit Tempo 30. Dieser Bereich könnte dann ausgedehnt werden, denn zwischen den beiden Kreisverkehren gibt es ja auf Grund der Bürogebäude, der verschiedenen Geschäfte und der Europäischen Schule sehr viel Fuß- und Querverkehr“, meint Tobias Grabo, Stadtverordneter der Grünen. „Auch die Schulkinder könnten die Straße dann sicher kreuzen, und der Aufenthalt im Eiscafé wäre dann noch angenehmer.“

Einen weiteren Vorschlag nennt Priska Weller, die ebenfalls für die Grünen Mitglied im Stadtparlament ist: „Auch entlang der Homburger Straße würde Tempo 30 Sinn machen, da hier in weiten Bereichen eigene Radwege fehlen und der Gehweg recht schmal ist. Daher muss der Radverkehr momentan die vielbefahrene Fahrbahn nutzen. Eine verminderte Geschwindigkeit der Autos würde die Radfahrenden besser schützen.“

Das oft zu hörende Argument, dass Tempo 30 zu deutlich längeren Fahrtzeiten führt, halten die Grünen nicht für stichhaltig. „In der Realität ergeben sich im Vergleich zu Tempo 50 nur 10 – 20 Sekunden längere Fahrzeiten pro Kilometer“, sagt Jens Matthias, Co-Vorsitzendender der Fraktion der Grünen. „Vom Kreisel am Heilsberg bis zum Ende Kernstadt Richtung Dortelweil ergäbe sich daher bei einer Fahrstrecke von gut drei Kilometern ein Zeitverlust von lediglich einer Minute, wenn auf der Frankfurter, Kasseler und Friedberger Straße überall Tempo 30 gelten würde.“



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