Sabina Eberlein (GRÜNE) beim Imker in Kirch-Göns

Foto: Bündnis 90/ Die Grünen

Politik
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Die Sonne scheint, Bienen summen um die Köpfe! „Keine Sorge, sie interessieren sich für Blumen, nicht für Menschen!“, beruhigt der erfahrene Imker Rolf Schrittenlocher seine neugierigen Gäste, die mit Sabina Eberlein, der Landtagskandidatin der Grünen für die nördliche Wetterau, seine Bienen besuchen. Eberlein will sich über die aktuellen Herausforderungen der Imkerei und der Wildbienen erkundigen. Denn Bienen sind für die natürliche Bestäubung der Pflanzen essenziell. Die Zahl der Bienen hat in den letzten Jahren kontinuierlich stark abgenommen, obwohl immer mehr Menschen imkern.

Derzeit haben die Bienen die aufregendste Zeit des Jahres schon hinter sich. Im Frühjahr, wenn die Obstbäume und der Raps blühen, sammeln die Bienen den meisten Honig und die Pollen für ihre Brut. Die Waben sind dann gut gefüllt. Aber Ende Mai beginnt seit einigen Jahren klimabedingt eine lange Durststrecke für die Bienen, egal ob Honigbiene oder Wildbiene.

„Durch den Klimawandel blüht im Frühling jetzt alles gleichzeitig, und dann kommt bis zum Sommerende nichts mehr nennenswertes,“ beklagt der Imker die schwierige Situation. „Es fehlen z.B. die Ackerwildkräuter und -randstreifen mit den Wildkräutern, Mohn und Kornblumen.“ Die Wiesen werden gedüngt und häufig frühzeitig für Silage gemäht, so dass dort immer weniger Blüten zu finden sind.

Schrittenlocher: „Das größte Glück für einen Imker ist ein Biohof in der Nachbarschaft. Ansonsten finden die Bienen in den Gärten der Städte mehr Nahrung als auf landwirtschaftlichen Flächen. Eine Hilfe insbesondere für Wildbienen wäre, wenn weniger Schotterflächen in Vorgärten angelegt würden und sich Rasenflächen zu Blühwiesen entwickeln.“

Die Direktkandidatin Eberlein fordert: „Auch in den Kommunen können mehr insektenfreundliche Blühstreifen angelegt und erst nach dem Sommer gemäht werden. Da ist noch Luft nach oben. Eine weitere wichtige Maßnahme, die den Bienen zugutekommt, ist die Erhaltung unserer Streuobstwiesen. Durch fehlendes Interesse an dieser Art von Selbstversorgung bleiben immer mehr Obstbäume ungepflegt und gehen letztendlich daran zugrunde. Der Klimawandel mit langen Trockenphasen beschleunigt den Verfall der Bäume noch.“

Deshalb fördert das Land Hessen mit vielfältigen Maßnahmen den Erhalt dieser einzigartigen Kulturlandschaft. Aktuell wird zudem geprüft, ob auch Privatpersonen vom Land gefördert werden können, wenn sie sich aktiv für den Erhalt und die Pflege von Streuobstflächen engagieren. Die Neuanlage ist nur sinnvoll, wenn Nutzung und Pflege langfristig gesichert sind.

Das Streuobstwiesen-Kompetenzzentrum des Landes Hessen, aber auch die Untere Naturschutzbehörde im Landratsamt und der Naturschutzfonds Wetterau stehen als "Förderlotsen" allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern oder Vereinen als Ansprechpartner zur Verfügung.



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