bhw-Vorsitzende Herget und Landratskandidat Kötter besuchen Hirzenhainer Werkstätten

Lena Herget, Michael Bruder, Markus Haselbauer, Rouven Kötter. Foto: bhw

Politik
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Eine solch herzliche Begrüßung haben die Vorsitzende des Behindertenhilfe Wetteraukreis e. V. (damit man es nicht so versteht, als wären Sie Vorsitzende der gGmbH) Lena Herget und Landratskandidat Rouven Kötter noch nicht bei einem Besuchstermin erlebt: Kaum betreten sie die Hirzenhainer Werkstätten der Behindertenhilfe Wetteraukreis (bhw), werden sie von zwei Mitarbeiterinnen aus dem Küchenbereich mit einem fröhlich und voller Leidenschaft vorgetragenen Schlager-Lied begrüßt.

„Das war nicht geplant“, stellt Michael Bruder schmunzelnd klar, der die Werkstätten in Hirzenhain und Ockstadt leitet und die Besucher gemeinsam mit bhw-Geschäftsführer Markus Haselbauer durch die Räumlichkeiten führt. „Wir haben erzählt, dass wir heute Besuch bekommen. Die beiden wollten damit wohl ihre große Freude darüber ausdrücken“. Lena Herget freute sich sehr über das Ständchen und betonte: „Man spürt, dass hier besondere Menschen am Werk sind. Sie zeigen ihre Freude und Herzlichkeit ganz offen und unverkrampft. Die Stimmung innerhalb der Einrichtungen der Behindertenhilfe ist einzigartig und sehr positiv.“

Die bhw fördert, unterstützt und begleitet Menschen mit geistigen und mit schwerst-mehrfachen Behinderungen sowie Menschen mit psychischen oder seelischen Einschränkungen. Gesellschaftliche Teilhabe, berufliche Qualifikation und Integration in den allgemeinen Arbeitsmarkt sind ihre wesentlichen Zielsetzungen. „Wir unterhalten vier Werkstätten“, erläutert Geschäftsführer Haselbauer. „Wir bieten rund 350 Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen an den Standorten Ockstadt, Hirzenhain, Stockheim und Weckesheim. Hier hat jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten Teil am Arbeitsleben und leistet einen Beitrag, um die Aufträge externer Kunden zu bearbeiten.“

In den Hirzenhainer Werkstätten gibt es verschiedene Arbeitsbereiche, unter anderem eine große, moderne Schreinerei. Hier arbeiten die Mitarbeiter mit Holz, einem natürlichen und lebendigen Werkstoff. Die Arbeit ist für die Klienten sehr befriedigend: Der Werkstoff ist lebendig, fühlt sich angenehm an, riecht gut. Und die Ergebnisse der Arbeit sind sofort sichtbar. Die Mitarbeiter arbeiten mit der Hand, mit ganz unterschiedlichen Werkzeugen und Maschinen. Sie arbeiten Altes auf oder stellen neue, qualitativ hochwertige Produkte her. „Ein Verkaufsschlager sind die Insektenhotels, die modular aufgebaut werden. Die Füllung besteht aus natürlichen Materialien wie Holzwolle, Spänen, Zapfen, Rinde, Lehmziegeln und verschiedenen Holzarten. So ist für alle Insekten gesorgt und die Module lassen sich bei Bedarf leicht ersetzen oder austauschen. Die Insektenhotels bauen wir flexibel in verschiedenen Größen“, berichtet Werkstattleiter Michael Bruder.

„Es ist enorm wichtig, dass wir jedem Menschen eine Möglichkeit bieten, sich einzubringen (ich empfehle, hier ebenfalls „am Arbeitsleben teilzuhaben“ zu schreiben anstatt „sich einzubringen“), Struktur zu erhalten und sich gebraucht zu fühlen“, findet Landratskandidat Rouven Kötter. „In den Werkstätten der bhw finden viele Menschen einen diskriminierungsfreien Raum, einen geschützten Bereich, in dem man auch Dankbarkeit und Wertschätzung erfährt. Das ist unbezahlbar.“

Der Arbeitstag in den Werkstätten gestaltet sich in kleinen Gruppen, die im Zeitraum von 8 bis 16 Uhr durch Pausen unterbrochen Arbeitsaufträge aus der Industrie erledigen oder eigene Angebote herstellen, wie beispielsweise in der Schreinerei. Das Mittagessen wird direkt vor Ort gekocht und verstärkt das Gemeinschaftsgefühl der Mitarbeitenden in den Hirzenhainer Werkstätten. „Eine sehr wichtige und gute Einrichtung, die unser aller Unterstützung verdient hat“, so Herget und Kötter nach ihrem Besuch.



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