Solidarische Landwirtschaft in der Wetterau: Starker Zuwachs

Die Zahl der SoLaWis im Wetteraukreis hat in den vergangenen Jahren stetig zugenommen. Foto: Wetteraukreis

Politik
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Seit 1988 gibt es die Solidarische Landwirtschaft (SoLaWi) auch in Deutschland, mittlerweile sind 244 Betriebe bundesweit in einem Netzwerk unter www.solidarische-landwirtschaft.org registriert. Seitdem in der Ökomodellregion Wetterau 2016 die ersten SoLaWis in Dorheim und Wallernhausen gegründet wurden, hat deren Zahl stetig zugenommen und liegt momentan bei zehn, eine weitere befindet sich in Gründung. Bei einem Vortrag können sich Interessierte nun rund um die Solidarische Landwirtschaft informieren.

Der vertiefende Vortrag mit Diskussion zum Thema „Rolle der SoLaWis beim Klimaschutz und der Agrarwende" der SoLaWi Friedberg/Dorheim findet am kommenden Montag (19. Februar) um 19 Uhr im Haus der Umwelt des Wetteraukreises, Homburger Straße 17 in Friedberg, statt. Die SoLaWi, der aktuell rund 100 Menschen angehören, nimmt zu Beginn der Saison wieder neue Mitglieder auf und freut sich über Interessierte.

Das Prinzip der Solidarischen Landwirtschaft bedeutet die direkte Zusammenarbeit von Landwirten, Gemüsegärtnern sowie Bürgerinnen und Bürgern zur Produktion von vielfältigen Gemüsekulturen in der Region. Die Mitglieder bezahlen einen festen Beitrag pro Monat. Dafür erhalten sie eine Kiste mit überwiegend ökologisch und saisonal angebautem Gemüse pro Woche, abhängig von der jeweiligen Ernte. Eine gärtnerische Mithilfe ist möglich, aber nicht zwingend notwendig.

Die zunehmende Zahl von SoLaWis im Wetteraukreis ist umso erfreulicher, da das Konzept in Zeiten von großen Herausforderungen im Klimaschutz und in der Landwirtschaft eine lange Liste von "Win-Win"-Konstellationen zu bieten hat. So bedeutet die direkte Zusammenarbeit von Landwirtschaft, Gemüsebau und Bürgerschaft eine finanzielle Absicherung der landwirtschaftlichen Betriebe durch die festen Mitgliedsbeiträge mit einer geringeren Abhängigkeit von Wetterbedingungen und Ernteerträgen. Gleichzeitig reduziert die direkte Abgabe von Gemüse an die Anteilseigner den Transport, den Verpackungsmüll und es werden weniger Lebensmittel nach „Schönheitskriterien" aussortiert. Hierdurch kommt es somit auch zu geringeren CO2-Emissionen.

Die in SoLaWis meist nach Prinzipien der biologischen Landwirtschaft gepflanzten reichhaltigen Mischkulturen mit rascher Fruchtfolge unterstützen den Humusaufbau, die in unseren Breiten wichtigste natürliche Form der Kohlenstoffspeicherung. Der direkte Kontakt zwischen Produzenten und Verbrauchern bedeutet Versorgungssicherheit und ermöglicht Gelegenheiten zu gemeinsamer Planung und Organisation. Die Geselligkeit, der Erfahrungsaustausch und Wissensvermittlung spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer schätzen die Naturnähe und die frische Luft bei freiwilligen gemeinsamen Ernte- und Pflegeeinsätzen – gerade auch für Kinder.

Solidarische Landwirtschaft im Wetteraukreis

Einen Überblick über die Wetterauer SoLaWis finden Interessierte im Internet unter tourismus.wetterau.de/genuss/direktvermarkter/saisongaerten/solawi.



PS: Sind Sie bei Facebook? Werden Sie Fan von WETTERAU.NEWS!

online werben