Einblicke in die "ArchäologieLandschaft Wetterau"

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Das Jahrbuch für Archäologie und Paläontologie in Hessen haben Kreisbeigeordneter Matthias Walther und Kreisarchäologe Dr. Jörg Lindental dieser Tage vorgestellt. Das Werk gibt einen Rückblick auf die Arbeit der HessenArchäologie des Jahres 2019, die Artikel für den Jahresband 2020 werden derzeit geschrieben.

Kreisbeigeordneter Matthias Walther Kreisarchäologe Dr_ Jörg Lindental und Christian Sperling Leiter des Fachbereichs Regionalentwicklung und Umwelt des Wetterauk.jpg

„Die Wetterau ist auch in diesem Jahrbuch wieder gut vertreten. Drei Beiträge stellen verschiedene Aspekte der ArchäologieLandschaft Wetterau vor. Ein Artikel aus der Feder von Jörg Lindental, Marcus Jae und Roland König behandelt das 2018 begonnene archäologische Großprojekt in Wölfersheim-Berstadt.

Schon bei der ersten Grabung gelang es, Teile der umfangreichsten zusammenhängenden Siedlungsstrukturen der Rössner-Periode aus dem Mittelneolithikum, der Zeit um 5.000 vor Christus, nachzuweisen. In der letzten Grabungsperiode ging es um die Arbeiten im Vorfeld der Erschließung eines großen Logistikzentrums, die mit weiteren Funden belegten, dass hier die wichtigste mittelneolithische Fundstelle in Deutschland der letzten Jahre von Archäologen wissenschaftlich erkundet wurde.

Ein spektakulärer Brandlehmbrocken aus Butzbach-Nieder-Weisel gibt der Forschung Rätsel auf. Bei den Grabungsarbeiten in Nieder-Weisel wurde ein Lösslehmbrocken mit eingeritztem Augenmotiv gefunden. Sowohl im ägyptischen Reich als Auge des Sonnengottes Re, aber auch in der griechischen und römischen Mythologie kommt dem Auge eine große Bedeutung zu. Darüber hinaus finden sich in vielen Kulturkreisen Augen-darstellungen auf Amuletten und als Schutzmittel gegen den „bösen Blick“. Welche Funktion das Fundstück aus Nieder-Weisel tatsächlich hat, das wird die archäologische Forschung noch lange beschäftigen“, sagte Kreisarchäologe Dr. Lindental.

Turnierplatz auf dem Glauberg Plateau
Der Glauberg ist nicht nur für die Keltenforschung von europaweiter Bedeutung. Neue Forschungen zu mittelalterlichen Burg- und Stadtgründung auf dem Glaubergplateau legen nah, dass es auf dem Plateau einen mittelalterlichen Turnierplatz gab mit einer Größe von rund 1.000 Quadratmetern. Auch hier gilt es, weiter zu forschen und die Geheimnisse des Glaubergs zu lüften.

Über die Beiträge aus dem Wetteraukreis hinaus bietet das gut 200 Seiten starke reich bebilderte Buch viele spannende Geschichten und Artikel über Grabungen und Forschungsarbeiten, verteilt über ganz Hessen, und von der Jungsteinzeit bis hin zu militärischen Hinterlassenschaften des Zweiten Weltkriegs.

„Ein kurzweiliges und vielfältiges Buch für alle an Geschichte und Archäologie interessierten Leserinnen und Leser“, findet Kreisbeigeordneter. „Ich freue mich, dass die ArchäologieLandschaft Wetterau so prominent in diesem Werk präsent ist. Das ist ein Zeichen der landesweiten Bedeutung unserer Region.“ Einen besonderen Dank richtete Kreisbeigeordneter Matthias Walther an die Autoren, insbesondere an Kreisarchäologen Dr. Jörg Lindenthal.

Der Band HessenArchäologie 2019 wurde herausgegeben vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen und ist in jedem Buchhandel zum Preis von 24,90 Euro erhältlich.

Foto (von links): Kreisbeigeordneten Matthias Walther, Kreisarchäologen Dr. Jörg Lindental und Christian Sperling, Leiter des Fachbereichs Regionalentwicklung und Umwelt des Wetteraukreises bei der Buchvorstellung.



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