Drei Landkreise gemeinsam für den Auenverbund

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Der Auenverbund Wetterau ist eines der ältesten Auenschutzgebiete Deutschlands, vielfach ausgezeichnet und bis heute „Hotspot“ der Artenvielfalt in Hessen. Seit 2017 arbeiten der Main-Kinzig-Kreis, der Landkreis Gießen und der Wetteraukreis in vielfältiger Weise am Erhalt und an der Entwicklung des über 13.000 Hektar großen Gebietes.

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Eigentlich war ein Treffen vor Ort in Beienheim im Herzen des Auenverbundes vorgesehen, mit Exkursionen in die Horloffaue bei Reichelsheim und an die Oberläufe der Wetter im Landkreis Gießen. Doch die Pandemie durchkreuzte auch diese Präsenz-Planungen und schließlich trafen sich die Akteure über eine Videoplattform. Die Teilnehmer aus den Landwirtschafts- und Naturschutzbehörden sowie aus den Landschaftspflegeverbänden und dem Regierungspräsidium Darmstadt brachten sich über laufende Maßnahmen und gemeinsame Projekte auf den neuesten Stand.

Der Wetteraukreis und der Naturschutzfonds Wetterau koordinieren aktuell für die gesamte Arbeitsgemeinschaft eine Antragstellung für das Bundesprogramm Biologische Vielfalt beim Bundesamt für Naturschutz (BfN). Nachdem das Land seine Unterstützung zusagte, wurde die erste Projektskizze im Mai nach Bonn gesandt. Das Projekt umfasst zahlreiche Maßnahmen in Naturschutz, Landwirtschaft und Öffentlichkeitsarbeit und beziffert sich bei einer Laufzeit von sechs Jahren auf über 3,7 Millionen Euro.

Mitte November erreichte die erste Rückmeldung aus dem BfN den Wetteraukreis und enthielt zahlreiche Rückfragen, die nun zu beantworten sind. Da das Programm in ganz Deutschland stark überbucht ist, besprachen die Vertreter der drei Landkreise auch alternative Fördermöglichkeiten, beispielsweise über Stiftungen. Die Projektskizze soll daher auch an andere Förderungsvoraussetzungen angepasst werden.

Ein Teil der Konferenz beinhaltete die Vorstellung von konkreten Landschaftspflege- und Naturschutz-Projekten im Auenverbund. Ralf Eichelmann von der Fachstelle Agrarförderung und Agrarumwelt des Wetteraukreises stellte zunächst die Maßnahmen zum Schutz von Wiesenbrütern vor Beutegreifern, wie etwa Fuchs und Waschbär, durch feste Einzäunungen vor. Mit diesen Schutzmaßnahmen wurden in den vergangenen Jahren zunehmend Erfahrungen gesammelt. Sie gehören heute zu den erfolgreichen Artenschutz-Instrumenten im Auenverbund. In einer eingezäunten Fläche in Reichelsheim wurden landesweit bedeutsame Bruterfolge bei vielen Wiesenbrüter-Vogelarten erzielt und das Modell wird nun auch auf andere Gebiete übertragen.

Auenverbund als Hotspot der Artenvielfalt soll weiterentwickelt werden

Johannes Krah von der Landschaftspflegevereinigung Gießen stellte die aktuellen Maßnahmenumsetzungen an den Oberläufen der Horloff und der Wetter vor. Hier wird durch Beratungsleistungen für die Landwirtschaft und investive Maßnahmen der Erhalt von wertvollen Grünlandbiotopen in den Waldwiesentälern dieser Oberläufe sichergestellt.

Kreisbeigeordneter und Umweltdezernent Matthias Walther begrüßt die fundierte Zusammenarbeit der Arbeitsgemeinschaft und den fachlichen Austausch: „Durch das kreisübergreifende Netzwerk sollen auch weiterhin regelmäßige Treffen und gemeinsame Förderprojekte organisiert werden. In der Kooperation von Landwirtschaft und Naturschutz kann so der Auenverbund als Hotspot der Artenvielfalt in Hessen erhalten und weiterentwickelt werden.“

Foto (von links): Franka Hensen (Naturschutzfonds Wetterau e.V.), Dr. Tim Mattern (Fachstelle Naturschutz und Landschaftspflege), Ronja Brockhage (Naturschutzfonds Wetterau e.V.), Ralf Eichelmann (Fachstelle Agrarförderung und Agrarumwelt).



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