Protesttag: Apotheken bleiben am 14. Juni geschlossen

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Am 14. Juni werden viele Apotheken in ganz Deutschland geschlossen bleiben. Auch die hessischen Apotheken schließen an diesem Tag und erklären den 14. Juni zum landesweiten Protesttag, den die deutschen Apothekerverbände und Apothekerkammern im Schulterschluss unter dem Dach der ABDA (Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e.V.) initiieren.

HAV-Vorsitzender Holger Seyfarth hat in Offenbach am Main zu einer möglichst flächendeckenden Beteiligung an den eintägigen Apothekenschließungen aufgerufen: „Wir fordern alle hessischen Apotheken auf, sich an dem bundesweiten Protesttag zu beteiligen“. Die Arzneimittelversorgung bleibt am 14. Juni aufrechterhalten – allerdings nur über die Notdienstapotheken. Die Apothekerschaft reagiert damit auf gesundheitspolitische Entscheidungen der Bundesregierung.

„Für unseren Berufsstand steht fest: Die Bundesregierung hat diesen Protesttag provoziert“, erklärte ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening in Berlin. Sie betonte: „Lieferengpässe, Personalnot und eine seit Jahren bestehende Unterfinanzierung… Weil die Bundesregierung in ihren Gesetzesvorhaben immer wieder die Probleme der öffentlichen Apotheken übergeht, destabilisiert sie die Arzneimittelversorgung in Deutschland. Seit Monaten weisen wir in persönlichen Gesprächen, Interviews und PR-Kampagnen auf die brisante Lage hin. Die Apothekenteams retten jeden Tag Leben, in dem sie alternative Präparate für nicht verfügbare Arzneimittel beschaffen. Anstatt die flächendeckende Versorgung mit Arzneimitteln über die Apotheken vor Ort zu stabilisieren, wird sie geschwächt. Jeden Tag müssen Apotheken schließen. Hochschulabsolventinnen und -absolventen unseres Faches können sich immer seltener den Gang in die Selbständigkeit vorstellen, vor allem, weil die wirtschaftliche Perspektive fehlt. Darauf müssen wir aufmerksam machen.“

Dr. Hans-Peter Hubmann, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes (DAV), sagte: „Trotz steigender Kosten und der Inflationsentwicklung haben die Apotheken in den vergangenen zehn Jahren keine Honoraranpassung erhalten. So kann es nicht weitergehen. Wir müssen die Bevölkerung und die Politik dringend auf unsere schwierige Lage hinweisen. Ich fordere daher alle Kolleginnen und Kollegen dazu auf, sich am bundesweiten Protesttag, dem 14. Juni, zu beteiligen. Kommen Sie mit Ihren Patientinnen und Patienten ins Gespräch, erklären Sie, warum der Protest aller Apotheken die einzige Möglichkeit ist, uns gegenüber der Politik nachhaltig Gehör zu verschaffen. Wir müssen der Gesellschaft zeigen, wie groß die Bedeutung der Apotheken für die Versorgung ist und wie dramatisch es wäre, wenn noch mehr Apotheken als verlässliche, soziale Anlaufstellen vor Ort für immer verschwinden würden.“



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