Verbraucherpreise in Hessen um 6,1 Prozent gestiegen

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Im Juni 2023 lag die Inflationsrate – gemessen als Veränderung des Verbraucherpreisindex zum Vorjahresmonat – in Hessen bei 6,1 Prozent. Wie das Hessische Statistische Landesamt mitteilt, hatte die Inflationsrate im Mai 2023 bei 5,9 Prozent und im April 2023 bei 6,9 Prozent gelegen. Im Vergleich zum Mai 2023 stieg das Niveau der Verbraucherpreise im Juni 2023 um 0,2 Prozent.

Während beispielsweise die Preise für Bekleidungsartikel gegenüber dem Vormonat um 1,6 Prozent sanken, waren Pauschalreisen um 6,1 Prozent teurer.

Preise für Energie

Die Preise für Energie stiegen im Juni 2023 um 0,3 Prozent gegenüber Mai 2023. Teurer als im Mai 2023 waren Brennholz und Holzpellets (plus 4,9 Prozent) sowie Heizöl (plus 1,1 Prozent). Auch für Kraftstoffe mussten im Schnitt um 0,4 Prozent höhere Preise als im Vormonat bezahlt werden: Während die Preise für Diesel durchschnittlich unverändert blieben, erhöhten sich die Preise für Superbenzin um 0,7 Prozent. Die Preise für Fernwärme und Erdgas blieben gegenüber Mai 2023 unverändert. Strom war um 0,3 Prozent günstiger.

Im Vorjahresvergleich erhöhten sich die Preise für Energie im Juni 2023 um 2,5 Prozent und damit im Vergleich zur Gesamtinflationsrate unterdurchschnittlich. Spürbar mehr als im Juni 2022 kosteten Brennholz und Holzpellets (plus 19,5 Prozent). Obwohl sich die Strom-, Gas- und Wärmepreisbremsen seit Beginn des Jahres 2023 dämpfend auf die Preisanstiege der betroffenen Energieprodukte gegenüber dem jeweiligen Vorjahresmonat auswirken, waren Strom (plus 14,7 Prozent) und Erdgas (plus 10,3 Prozent) teurer als im Juni 2022. Fernwärme war dagegen um 3,3 Prozent günstiger. Heizöl kostete 39,3 Prozent weniger als im Juni 2022. Trotz des sogenannten „Tankrabatts“ im Juni 2022 lagen auch die Preise für Kraftstoffe im Juni 2023 im Vorjahresvergleich 10,5 Prozent niedriger: Diesel war um 21,7 Prozent, Superbenzin um 6,7 Prozent günstiger.

Ohne Berücksichtigung der gesamten Energie stiegen die Verbraucherpreise im Juni 2023 in Hessen um 6,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat und somit stärker als die Verbraucherpreise insgesamt. Die Energiepreise wirken somit aktuell leicht dämpfend auf die Inflation.

Preise für Nahrungsmittel

Die Nahrungsmittelpreise sanken im Juni 2023 gegenüber Mai 2023 um 0,1 Prozent. Gemüse kostete 1,6 Prozent weniger als im Vormonat. Auch für Molkereiprodukte sowie für Speisefette und -öle (jeweils minus 1,0 Prozent) konnten Preisrückgänge gegenüber dem Vormonat verzeichnet werden. Die Preise für Fleisch und Fleischwaren sowie für Obst (jeweils plus 0,3 Prozent) stiegen gegenüber dem Vormonat. Auch Brot und Getreideerzeugnisse (plus 0,9 Prozent) waren teurer als im Mai 2023.

Gegenüber Juni 2022 nahmen die Preise für Nahrungsmittel im Juni 2023 um 13,3 Prozent zu. Überdurchschnittlich teurer waren Molkereiprodukte (plus 23,2 Prozent), darunter stiegen die Preise für Milch um 19,6 Prozent. Mehr als im Juni 2022 zahlten Verbraucherinnen und Verbraucher auch für Gemüse (plus 20,4 Prozent), für Brot und Getreideerzeugnisse (plus 18,6 Prozent) sowie für Obst (plus 7,8 Prozent). Fleisch und Fleischwaren waren 4,2 Prozent teurer als im Vorjahresmonat. Speisefette und -öle waren dagegen um 10,2 Prozent günstiger, darunter sanken die Preise für Butter um 21,5 Prozent.

Ohne Berücksichtigung der Energie und der Nahrungsmittel stiegen die Verbraucherpreise im Juni 2023 in Hessen gegenüber dem Vorjahresmonat um 5,7 Prozent.

Preise für Waren

Die Preise für Waren insgesamt nahmen im Juni 2023 gegenüber Mai 2023 um 0,1 Prozent und gegenüber Juni 2022 um 6,9 Prozent zu. Überdurchschnittlich verteuerten sich im Vergleich zum Vorjahresmonat die Verbrauchsgüter (plus 8,2 Prozent). Zu diesen zählen neben den Energieprodukten und den Nahrungsmitteln unter anderem Verbrauchsgüter für die Haushaltsführung (plus 12,7 Prozent) und Tabakwaren (plus 7,4 Prozent).

Die Preise für Gebrauchsgüter stiegen im Juni 2023 um 4,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Teurer als im Juni 2022 waren beispielsweise Personenkraftwagen (plus 7,5 Prozent) sowie Möbel und Leuchten (plus 5,6 Prozent). Für Bekleidungsartikel mussten Verbraucherinnen und Verbraucher gegenüber dem Vorjahresmonat um 5,2 Prozent höhere Preise zahlen. Erzeugnisse für die Instandhaltung und Reparatur der Wohnung (plus 5,1 Prozent) sowie Haushaltsgroßgeräte (plus 4,8 Prozent) kosteten ebenfalls mehr als im Juni 2022.

Preise für Dienstleistungen

Das Niveau der Preise für Dienstleistungen (ohne Wohnungsmieten) lag im Juni 2023 um 0,4 Prozent über dem Niveau des Vormonats und um 6,8 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats.

Im Bereich des Öffentlichen Personennahverkehrs hat das Deutschlandticket („49-Euro-Ticket“) grundsätzlich einen inflationsdämpfenden Effekt. Im Juni 2022 wurden allerdings mit dem im vergangenen Jahr befristet eingeführten Neun-Euro-Ticket noch deutlich günstigere Tickets angeboten. Im Vergleich zu diesen niedrigen Preisen im Juni 2022 liegen die aktuellen Preise daher auf einem erheblich höheren Niveau (Basiseffekt). Letztlich waren Verbundfahrkarten im Juni 2023 durchschnittlich mehr als doppelt so teuer (plus 102,1 Prozent) als im Vorjahresmonat und wirkten damit inflationstreibend.

Die Wartung und Reparatur von Fahrzeugen verteuerte sich im Vergleich zum Juni 2022 um 10,1 Prozent. Für Pauschalreisen (plus 9,9 Prozent), Gaststättendienstleistungen (plus 8,4 Prozent) und Übernachtungen (plus 7,7 Prozent) zahlten Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso merklich höhere Preise. Dienstleistungen sozialer Einrichtungen kosteten 10,5 Prozent mehr als im Juni 2022. Telekommunikationsdienstleistungen waren um 0,3 Prozent teurer als im Vorjahresmonat.

Die Wohnungsmieten (Nettokaltmieten) lagen im Juni 2023 um 0,2 Prozent über dem Niveau des Vormonats. Im Vergleich zum Juni 2022 stiegen die Nettokaltmieten um 2,6 Prozent.



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