Bad Nauheim: Interimsspielstätte in Trinkkuranlage nimmt Formen an

Bad Nauheim
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Ob Jugendstilfestival oder Weihnachtsmarkt, TAF-Produktion, Kammermusik oder Kleinkunst - die Trinkkuranlage wird für die nächsten Jahre die Interimsspielstätte für Bad Nauheim sein. Um die künftigen Veranstaltungsräume für alle Anforderungen attraktiv zu gestalten, finden gerade die letzten Arbeiten statt.

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Mit Beginn der Herbstsaison sollen sowohl der große Konzertsaal als auch der neue Vortragssaal funktionstüchtig sein. Die im ehemaligen Tafelspitz neu angesiedelte Gastronomie soll dann folgen. Im ehemaligen Bankettsaal geht es vor allem um Elektroarbeiten und die Verbesserung der Akustik. Fachbereichsleiter Kultur und Sport, Jochen Mörler, sieht beide Räume im Zusammenhang zueinander: „Sie dürfen sich nicht behindern, sondern müssen unter Umständen gleichzeitig bespielbar sein. Wir können gut einen Vortrag im kleinen Saal stattfinden lassen, während im großen eine andere ruhige Veranstaltung läuft. Allerdings wird es nicht möglich sein, dass neben einem großen Konzert gleichzeitig die Kleinkunstreihe läuft.“

An der Stirnseite des kleinen Saals wird eine Bühne von vier mal vier Meter mit Traverse und Beleuchtungssystem fest installiert. Dahinter gibt es eine kleine Garderobe und einen Aufenthaltsbereich für die Künstler, sowie Lagerfläche für das notwendige technische Material. Die Tonmischung erfolgt digital über ein I-Pad. Für die technische Ausstattung sind je rund 200 Meter Glasfaser- und Videokabel, 150 Meter Stromkabel und etliche Kilometer Netzwerkkabel notwendig. „Wir sind sehr froh, dass wir Jakob Jochimsen in unserem Mitarbeiterteam haben“, sagt Erster Stadtrat Peter Krank. „Er ist ausgebildeter Veranstaltungstechniker, sehr versiert und kann auf Augenhöhe mit den ausführenden Firmen kommunizieren. Ob wir passgenaue Vorschläge machen können, ist schließlich auch ein wirtschaftlicher Aspekt.“

Außerdem bekommt die Stadt Unterstützung durch das TAF-Technikteam, das sich ebenso gut mit Veranstaltungstechnik sowie mit Netzwerktechnik auskennt und eine große Hilfe ist. „Wer bisher im Bankettsaal einen Vortrag gehört hat, weiß, dass dieser sehr hallig war. Die akustische Aufrüstung ist daher wichtig. Das geht nur über viel Stoff an den Wänden und der Glasfront“, erklärt Mörler. Außerdem werden die runden Fenster geschlossen, um Straßengeräusche zu dämpfen. Bei der Planung war eine der grundlegenden Fragen, wie die Räume technisch sinnvoll getrennt werden könnten, denn alle Kabel liefen im Gastronomiebereich zusammen. Inzwischen ist klar, dass auch die große Küche nicht mehr in diesem Umfang benötigt wird und dort Lagerräume abgezweigt werden können.

Im ehemaligen Gebäude der Kurverwaltung stehen weitere Räume zur Verfügung, zum Beispiel ein gemeinsam genutztes Büro von Stadt und TAF. Wichtig für das städtische Eventteam sind kurze Wege zu Veranstaltungen wie dem Weihnachtsmarkt oder dem Elvis-Festival. Dafür wird hier ein Veranstaltungsbüro bezogen. Im obersten Stockwerk des verschachtelten Gebäudes befinden sich schon jetzt Lagerräume für Requisiten und Kostüme.

„Die Interimsspielstätte soll für alle Vereine offenstehen. Dazu wird es einen Belegungsplan geben. Wir als Stadt werden den kleinen Saal vorzugsweise für unsere Vortragsreihen nutzen, für Kleinkunst, die bis 100 Zuschauerinnen und Zuschauer zieht und für Kammerkonzerte in Kleinbesetzung. Auch manchen Kindertheatern reicht die kleine Bühne“, erklärt Mörler. Durch die Flexibilität der Räume sähen sich die städtischen Veranstalter nun auch in der Lage, prominente Künstler zu engagieren, die Säle mit 300 Personen füllen, zum Beispiel Django Asül, bemerkt Krank. Auf der anderen Seite gebe es immer wieder Neuentdeckungen, die im kleinen Rahmen große Resonanz bekämen und denen man so eine Chance geben könne. Neue Informationen gibt es, sobald die Planungen für den künftigen Gastronomiebereich fortgeschritten sind.



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