Bad Vilbel bereitet sich auf große Zahl ukrainischer Geflüchteter vor

Bad Vilbel
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Bereits heute sind rund 130 Ukrainerinnen und Ukrainer in Bad Vilbel als gemeldet angegeben. Diese sind bislang in weiten Teilen durch private Unterkunftsangebote untergebracht oder kamen direkt zu Familie und Freunden. Aufgrund der hohen Anzahl an Geflüchteten aus der Ukraine wird die Stadt Bad Vilbel nun eine Notunterkunft in der Doppelhalle in der Saalburgstraße vorbereiten.

Die Zahlen geflüchteter Ukrainerinnen und Ukrainer nehmen stetig zu. Nun hat der Wetteraukreis eine entsprechende Quotierung für die einzelnen Kommunen vorgenommen. Nach dieser werden Bad Vilbel künftig 20 Personen pro Woche zugewiesen. Um diese direkt unterbringen zu können, hat sich die Stadt entschieden, eine Notunterkunft in der Doppelhalle in der Saalburgstraße einzurichten. „Für die Halle haben wir ein Belegungskonzept für den Hessentag, das wir in Teilen noch etwas anpassen mussten. Wir können daher schnell mit der Einrichtung beginnen. Ein Verwaltungsstab mit Vertreterinnen und Vertretern des Sozialamts, des Bauamts, der Hauptverwaltung sowie der Feuerwehr, der Polizei und der Sicherheitsfirma ‚Allstar‘, die die Unterkunft betreiben wird, hat hierzu nun die finalen Entscheidungen getroffen“, erklärt Erster Stadtrat Sebastian Wysocki, der ebenfalls Teil des Verwaltungsstabs ist.

Rund 200 Personen können bei einer Vollauslastung in der Halle untergebracht werden, sodass kurzfristig auch ein erhöhter Bedarf gedeckt werden kann. Die Halle selbst wird dazu entsprechend vorbereitet. Unter anderem wird das Gelände darum auch mit Bauzäunen eingezäunt. Dies dient dem koordinierten Zugang zur Halle und schützt insbesondere die Geflüchteten vor etwaiger Fremdnutzung. „Die Firma ‚Allstar‘, mit der wir auch in anderen Sammelunterkünften gut zusammenarbeiten, hat ein detailliertes Konzept erarbeitet, nach welchem wir nun die Belegung vornehmen werden. Darüber hinaus hat unser Fachdienst für Flüchtlingsbetreuung die Koordinierung der Betreuung übernommen“, führt Wysocki weiter aus. Von hier aus sollen die Menschen dann auch auf freie Wohnungen oder in andere Unterkünfte verteilt werden. „Wir haben uns für eine zentrale Aufnahme mit späterer dezentraler Verteilung entschieden, weil sich die ankommenden Menschen in der Regel noch nicht selbst versorgen können. Das können wir hier zentral organisieren, bis individuelle Lösungen gefunden sind“, ergänzt der Erste Stadtrat.

 Die bisherigen Nutzer der Halle, also insbesondere die Schulen und Vereine, wurden bereits informiert, dass die Halle ab Montag, den 21. März für den Schul- und Vereinssport gesperrt und auf die Unterbringung geflüchteter Menschen vorbereitet wird. „Neben der reinen Unterbringung werden wir auch eine Betreuung der Menschen sicherstellen, die hier zu uns kommen. Viel wird über ehrenamtliche Helferinnen und Helfer organisiert, unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden jedoch als zentrale Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Insbesondere für die Kinder, die ankommen, werden wir beispielsweise mit dem Efzet, das der Halle gegenüberliegt, Betreuungsangebote entwickeln. Die Erwachsenen erhalten ebenfalls entsprechende Angebote, vor allem für Behördengänge“, beschreibt Sozialdezernentin Ricarda Müller-Grimm die soziale Betreuung der Ukrainerinnen und Ukrainer.

 Müller-Grimm bittet alle Bad Vilbelerinnen und Bad Vilbeler, die helfen möchten, nicht auf eigene Faust zur Notunterkunft zu kommen oder hier Spenden abzugeben. „Wir werden allen Bürgerinnen und Bürgern, die unterstützen möchten, die Möglichkeit bieten, Hilfe zu leisten. Dies koordinieren wir aber zentral, sodass wir alles auch ein stückweit steuern können. Uns ist es wichtig zu betonen, dass die Menschen, die zu uns kommen, enorm schlimme Dinge erlebt haben, viele Familienangehörige weiterhin in der Ukraine sind und die Geflüchteten aus diesen Gründen traumatisiert sind. Es ist wichtig, dass unsere Hilfen daher gezielt greifen und entsprechend koordiniert sind. Aber wer helfen möchte, wird auch die Möglichkeit dazu erhalten. Bislang ist die Hilfsbereitschaft schon enorm und dafür möchten wir uns ausdrücklich bedanken“, so Müller-Grimm abschließend.



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