Friedberg: Wir bringen Leben und Begeisterung auf die Kaiserstraße

Foto: Innovationsquartier Kaiserstraße Friedberg

Friedberg
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Über eine Strecke von rund 700 Meter erstreckt sich die Kaiserstraße in Friedberg zwischen der Ockstädter Straße und der Burg. Hier liegt das Herz der Kreisstadt, ein Zentrum für Handel, Gewerbe und Freizeit, das in seiner Länge sogar die Frankfurter Zeil überragt. Kein Wunder also, dass die Kaiserstraße auf eine bewegte Geschichte zurückblicken kann.

Einst historisches Handelszentrum, dann Prachtstraße, die von Kaisern und Zaren auf dem Weg zur Friedberger Burg – immerhin die größte auf deutschem Boden - genutzt wurde, und schließlich pulsierende Ausgeh- und Einkaufsmeile während der Stationierung der 3. Panzer Division der US-Armee in den damaligen Ray Baracks. Und auch heute findet man auf der Kaiserstraße noch zahlreiche Geschäfte, die weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt sind und großes Ansehen genießen.

Doch die Herausforderungen, denen sich heute nahezu alle Innenstädte in Deutschland gegenübersehen, machen auch vor Friedberg nicht Halt. Die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie wirken noch nach und die Konkurrenz aus dem Internet setzt auch den Händlern auf der Kaiserstraße zu. Stillstand ist deshalb keine Option und so haben sich die Stadt und ihre Menschen dazu entschlossen, ihre Einkaufsmeile aktiv in eine aussichtsreiche Zukunft zu führen - und zwar nicht nur mit Blick auf die anstehende Umgestaltung der Kaiserstraße. Seit etwas mehr als einem Jahr arbeiten Immobilienbesitzer und Gewerbetreibende entlang der Kaiserstraße zusammen, um ein sogenanntes Innovationsquartier für das Herz der Kreisstadt zu gründen.

“In einem Innovationsquartier arbeiten Immobilienbesitzer und Gewerbetreibende auf einer klaren rechtlichen Basis zusammen, um die Attraktivität des Quartiers durch strategisch geleitete Maßnahmen zu verbessern”, erläutert Beate Hammerla die Idee hinter dem Projekt. Zusammen mit Dr. Markus Schmidt hatte Hammerla im Oktober 2022 die Idee eines Innovationsquartiers auf einer Veranstaltung der Friedberger FDP ins Spiel gebracht. Seitdem ist viel passiert; zahlreiche Eigentümerinnen und Eigentümer sowie Gewerbetreibende entlang der Kaiserstraße haben die Initiative aufgegriffen. “Den Zusammenhang zwischen dem geplanten Innovationsquartier und der Umgestaltung der Kaiserstraße vergleiche ich gern mit einem Computer,” beschreibt Schmidt das Projekt. “Die Umgestaltung kümmert sich um die Hardware, das Innovationsquartier um die Software. Wenn beides zusammenpasst, dann entsteht ein sehr leistungsfähiges System”, so Schmidt weiter.

“Das Innovationsquartier wird der Kaiserstraße einen wichtigen Impuls geben, die Herausforderungen der Zeit zu meistern und die Straße als lebenswertes und wirtschaftlich erfolgreiches Stadtzentrum weiterzuentwickeln”, zeigt sich Sue van Bömmel überzeugt, die mit ihrem Mann auf der Kaiserstraße das Juweliergeschäft Burck betreibt. Dirk Engisch, Inhaber von Brillen Schick, fügt hinzu: “Eine klare Strategie für das gesamte Quartier stellt die Stärken unserer Kaiserstraße wieder klar heraus, so dass die Menschen in und um Friedberg wieder gern hierherkommen, um ihren Tag in Friedberg zu verbringen.” Deshalb trafen sich nun 21 kluge und engagierte Friedberger Köpfe - Eigentümer, Gewerbetreibende sowie Vertreterinnen und Vertreter zivilgesellschaftlicher Gruppen und der Stadtverwaltung - in Kassel, um fern der Heimat und unter professioneller Begleitung der Agentur “Bestes Pferd im Stall” eine solche Strategie zu erarbeiten.

“Wir wollen die Kaiserstraße zu einem Magneten für die Friedbergerinnen und Friedberger und die Menschen der Umgebung weiterentwickeln”, sagt Kjetil Dahlhaus, ehemals erfolgreicher Unternehmer aus der Kreisstadt und ab Anfang 2024 ihr neuer Bürgermeister. “Dafür haben wir hier eine Identität für die Marke “Kaiserstraße” erarbeitet und uns auf ein Wertesystem geeinigt, das unser künftiges Handeln leiten soll”, ergänzt Stefan Bach, Inhaber von Schuh Bach und neuer Vorsitzender der Werbegemeinschaft “Friedberg hat’s”. So stehen neben der Wirtschaftlichkeit der künftig im Innovationsquartier zu ergreifenden Maßnahmen auch deren Zukunfts- und Zielorientierung sowie das gemeinschaftliche Miteinander im Blickpunkt. “Auf der Kaiserstraße treffen Kunden, Besucher und Einwohner auf Historie, Fortschritt und echte Originale”, sagt Eike Susanne Ruths, Mitinhaberin des gleichnamigen Modehauses, “das ist es, was uns von anderen Städten der Umgebung unterscheidet.” Und Hauseigentümerin Inga Wagner fügt hinzu: “Die Kaiserstraße hat viel Potenzial, das wir durch das Innovationsquartier heben werden, um unsere Innenstadt in eine erfolgreiche Zukunft zu führen.”

Auch wenn ein Innovationsquartier eine private Initiative ist, so ergeben sich doch Anknüpfungspunkte mit städtischen Aufgaben. “In der Stadtverwaltung stehen wir der Initiative für die Kaiserstraße sehr positiv gegenüber und unterstützen das Engagement der Eigentümer und Gewerbetreibenden sehr gern”, freut sich die Erste Stadträtin der Kreisstadt, Marion Götz. Wie die übrigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops blickt auch sie freudig und gespannt auf die weiteren Entwicklungen. “Jetzt geht es daran, einen Maßnahmenkatalog für das Innovationsquartier zu entwickeln und die Dynamik, die das Projekt hat, weiterzutragen, um noch mehr Eigentümer für das Innovationsquartier zu begeistern”, erläutert Moritz Herrmann, dessen Schwester die vielprämierte Buchhandlung Bindernagel betreibt, die kommenden Schritte. Der nächste Meilenstein wird daher die Präsentation der Workshopergebnisse und der geplanten Maßnahmen sein. Diese ist für das Frühjahr 2024 vorgesehen. Immobilienbesitzer auf der Kaiserstraße, die sich über das Projekt informieren oder es unterstützen möchten, können sich gern per Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! wenden.



PS: Sind Sie bei Facebook? Werden Sie Fan von WETTERAU.NEWS!

online werben