Nidda: Bibliothek sucht Ehrenamtliche

Foto: Stadt Nidda

Nidda
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Zur Lebensqualität in Nidda gehört eindeutig die Stadtbibliothek. Das zeigt ein Blick auf die Statistik: insgesamt 17.000 Medien, 680 Nutzerausweise, davon allein 480 von Bewohnern der Kernstadt und 90 von Ranstadt. Der Nutzerkreis erstreckt sich von Birstein bis Schotten, von Glauburg bis Gedern. Leider bildet die Statistik aber auch Bedauerliches ab. Vor der Coronaphase gab es 18 Ehrenamtliche, derzeit sind es nur sechs. Neue Engagierte werden dringend gesucht.

2014 wurden im Zug von Einsparungsmaßnahmen die eineinhalb Stellen für Fachangestellte gekürzt. Es war klar, dass Kathleen Kmetsch, Diplom-Bibliothekarin und Leiterin der Einrichtung, mit der einen verbliebenen Kollegin die Arbeit nicht bewältigen konnte und so bemühte sich Kmetsch um das Gewinnen von Ehrenamtlichen. Anne Dahl etwa, Verwaltungsangestellte und inzwischen Ruheständlerin, ist seit dieser Zeit in der Bibliothek im Einsatz. „Es macht mir Spaß, bei der Tätigkeit neue Medien zu entdecken“ sagt sie. „Ich mag die Atmosphäre: Das Kommen und Gehen von Nutzenden aus etlichen Generationen, die Gespräche, die sich dabei ergeben, die Rückmeldung, wenn wir gute Buch- und Medientipps geben konnten – und manchmal kommen die auch von unseren Nutzern und wir profitieren davon. Ich mag die Atmosphäre im Haus, die ruhige Zeitungsecke, die Bücherhöhle mit den Kinderangeboten“.

Elisabeth Bender ist ehemalige Grundschullehrerin. Sie wollte auch in Ruhestand aktiv sein, ein anregendes Ehrenamt ausüben: „Für den Bibliothekseinsatz habe ich mich entschieden, weil ich hier einen gesellschaftlichen Auftrag sehe. Bildung soll für möglichst viele und möglichst niedrigschwellig zugänglich sein. Bibliotheken leisten zugleich einen Beitrag zur Nachhaltigkeit, Bücher und Medien werden mehrfach genutzt. Besonders freue ich mich über die Vielfalt im Kinderbereich: vom Pappbilderbuch für die Kleinsten bis zu angesagten CDs für Teenager, von der mit Text belegten Tonie-Figur bis zum Kindersachbuch.“

Welche Aufgaben hat der Kreis der Ehrenamtlichen? „Wir überprüfen zurückgegebene Medien, sortieren sie wieder ein, stellen neue Nutzerausweise aus, erklären das elektronische Ausleihe- und Rückgabeverfahren und die Fernleihe über den hessischen Onlineverbund, erinnern an versäumte Rückgabetermine. Vor allem sind wir für alle Fragen und Anliegen der Nutzenden offen“ ist zu hören. Anne Dahl ergänzt: „Wir sind froh, dass das aufwändige Desinfizieren von Medien in der Coronazeit aufgehört hat. Auch sonst achten wir auf Sauberkeit und Unversehrtheit des Entliehenen, aber ich muss unser Publikum loben. Nur ganz selten kommen Medien mit Flecken zurück.“

Wieviel zeitlicher Einsatz wird erwartet? „Unsere Ausleihzeiten sind dienstags von 14 bis 19 Uhr, donnerstags und freitags jeweils von 13 bis 18 Uhr sowie am ersten und dritten Sonntag jedes Monats von 14 bis 17 Uhr. Jeweils zwei Ehrenamtliche sind dann zweieinhalb Stunden im Einsatz, die eine in der Früh-, die andere in der Spätschicht. Das bedeutet einen zweieinhalbstündigen Einsatz pro Woche und einmal im Monat Sonntagsdienst“ sagt Kathleen Kmetsch. Die Ehrenamtlichen sprechen sich unter einander ab, tauschen, wenn sie verhindert sind, damit die Dienste zuverlässig stattfinden können. Auch ihre Urlaubszeiten werden frühzeitig untereinander und mit der Bibliotheksleitung abgesprochen.

„Motivierte unterschiedlicher Generationen können bei uns mitmachen“ betont Kathleen Kmetsch. „Aber eine gewisse Einarbeitungszeit wird gebraucht und wir wünschen uns Leute, die langfristig bei uns mitmachen!“ Interessierte können unter der Telefonnummer 06043/1040 bei der Bibliothek anrufen oder während der Öffnungszeiten vorbeikommen, um sich zu informieren.



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