Schulzentrum Konradsdorf: Moderne Lernformen brauchen Platz

Ortenberg
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"Kürzlich besuchten die Bürgermeister/innen Carsten Krätschmer, Cäcilia Reichert-Dietzel, Ulrike Pfeiffer-Pantring und Lena Herget-Umsonst gemeinsam mit der Landtagsabgeordneten Lisa Gnadl die Gesamtschule Konradsdorf und suchten den Austausch mit Schulleiterin Birgit Bingel", schreibt die SPD-Landtagsfraktion in einer Pressemitteilung.

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Und weiter: Ziel des Austausches war es, sich einen Überblick über die aktuellen Schülerzahlen, die vom Schulamt eingeleitete Schülerlenkung sowie über die Raumbedarfe der kooperativen Gesamtschule mit Oberstufe und Ganztagsangebot zu machen."

„Wir sind eine soziale Schule für alle Kinder und Jugendliche der Region“, leitete Birgit Bingel in die Philosophie der seit über 40 Jahren bestehenden Schule ein. „Unser Anspruch ist es, das Schulleben vielfältig, lebendig und identitätsstiftend zu gestalten. Wir erleichtern Übergänge, fördern und fordern Schülerinnen und Schüler und führen sie entsprechend ihrer Eignung zu qualifizierten Abschlüssen“, so Bingel weiter. Das Besondere an dem Schulmodell sei die Struktur der Förderstufe, die ein zwei Jahre längeres, gemeinsames Lernen ermögliche.

„Die Schülerinnen und Schüler haben bei uns die Möglichkeit, zwei Jahre länger bis zu einer endgültigen Schulzweigentscheidung gemeinsam beschult zu werden. In der fünften Klasse findet der Klassenunterricht in allen Fächern gemeinsam statt; ab Klasse 6 wird eine erste Differenzierung in A-, B- und C-Kurse in den Fächern Englisch und Mathematik vorgenommen“. Ziel seien erleichterte Übergänge und eine längere Entwicklungsphase für die Kinder. Ein Modell, das die sozialdemokratischen Kommunalpolitiker/innen seit Jahren überzeugt.

„Wir könnten noch mehr Schülerinnen und Schüler aufnehmen, wenn dies die räumlichen Kapazitäten zulassen würden und wir eine entsprechende Lehrerzuweisung bekommen würden“, sagte die Schulleiterin, die sich zum neuen Schuljahr allerdings eine räumliche Entspannung durch das Hinzunehmen eines Clusters innerhalb des Schulgebäudes erhofft.

„Durch diese Räume könnten wir einen Platz für die Schulsozialarbeit, einen Ort für die Schülervertretung und Klassenräume für die Jahrgänge 12 und 13 schaffen“, erklärte Bingel. „Wir möchten den Elternwillen gerne berücksichtigen und unseren Schülerinnen und Schülern gerecht werden“, so Bingel weiter. Reichert-Dietzel ergänzte: „Es wird immer wichtiger, die individuellen Bedarfe der Kinder zu sehen und diese auch konkret zu fördern. Moderne Lernformen brauchen Platz“. „Auch der ländliche Raum wird immer attraktiver, das merken wir am Zuzug vieler Menschen in unsere Region. Das wird nochmal durch die Erfahrungen in der Corona-Pandemie verstärkt. Auch das wird dazu führen, dass wir mehr Kapazitäten an der Gesamtschule Konradsdorf benötigen“, ist sich Carsten Krätschmer sicher.

Insgesamt besuchen 1260 Schülerinnen und Schüler die Gesamtschule; 147 von ihnen werden inklusiv beschult. Drei Schulsozialarbeiter/innen sind an der Schule aktiv und 110 Lehrerinnen und Lehrer. Besondere Merkmale der Schule sind die seit 2013 praktizierte Inklusion, die Musikklassen, die vielen verschiedenen Arbeitsgemeinschaften, die Förderunterrichte und die gemeinsame Lernzeit am Nachmittag. Gerne möchte die Schule sich im Ganztagsbereich noch weiter entwickeln und hierfür einen entsprechenden Antrag stellen.

"Landtagsabgeordnete Lisa Gnadl, die nun den Bildungsausschuss des Wetteraukreis leitet, stellte der Schulleiterin Birgit Bingel einen Antrag zum Raumprogramm für weiterführende Schulen, der Mitte Juli in den Kreistag von der Koalition eingebracht wird, vor",, heißt es in der Pressemitteilung.

„Wir möchten ein Raumprogramm für die weiterführenden Schulen erarbeiten, das eine verlässliche Planungsgrundlage für zukünftige Neu-, An- und Umbaumaßnahmen bietet und vor allem die Gleichbehandlung aller Schulen ermöglicht“, sagte Gnadl. „Wir müssen die Bedürfnisse und Erfordernisse aller Schulen im Kreisgebiet genau in den Blick nehmen und dabei die Bereiche Ganztag, Schulsozialarbeit und Inklusion mitdenken“, ergänzte Ulrike Pfeiffer-Pantring, die nicht nur die Standortbürgermeisterin ist, sondern nun auch wieder im Kreistag agiert. „Wir müssen prüfen, wo wir derzeit stehen, alle Schulen in den Blick nehmen und aufgrund ihrer unterschiedlichen Modelle die Bedarfe der Zukunft ablesen“, erläuterte Herget-Umsonst.

Die Kommunalpolitiker/innen tauschten sich mit der Schulleiterin auch über den Schulentwicklungsplan und die Möglichkeiten und Grenzen der Schulbezirke aus.

„Unser Anspruch ist es, dass alle Schülerinnen und Schüler gerechte Lernchancen geboten bekommen. Das Schulzentrum mit seinem Facettenreichtum hat sich bewährt. Für dessen Erhalt und Weiterentwicklung werden wir uns stark machen“, so die Kommunalpolitiker/innen abschließend.



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