Becker-Bösch und Malu Schäfer zu den Chancen für mittelständische Unternehmen

Wirtschaft
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Wie haben die mittelständischen Unternehmen in der Wetterau die letzten Monate überstanden? Agieren Frauen in der Krise anders als Männer? Welche Chancen ergeben sich langfristig für die Wetterau? Hierüber unterhielt sich Erste Kreisbeigeordnete Stephanie Becker-Bösch mit Malu Schäfer, Leiterin des Kreisverbandes Wetterau des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW).

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Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) ist die größte, politisch unabhängige und branchenübergreifende Interessenvereinigung des deutschen Mittelstands. Durch branchenübergreifendes Netzwerken und die persönliche Betreuung und Beratung vor Ort stärkt der BVMV mittelständische Unternehmen vor Ort. Für die Wetterauer Unternehmen steht Malu Schäfer als Leiterin an der Spitze des Kreisverbandes Wetterau.

„Unsere mittelständischen Unternehmen sind das Herzstück unserer Wirtschaft. Gerade in diesen herausfordernden Zeiten muss Politik diesen Unternehmen unterstützend zur Seite stehen“, betont Erste Kreisbeigeordnete Stephanie Becker-Bösch im Gespräch mit Malu Schäfer.

Schäfer erklärt, wie mittelständische Unternehmen in der Wetterau die aktuelle Krise erleben: „Im November haben wir viele Beratungen zu den Corona-Finanzhilfen geführt. Insgesamt kann man aber feststellen, dass sich die mittelständischen Unternehmen sehr flexibel gezeigt haben in den letzten Monaten. Sie haben Geschäftsmodelle überdacht und auch hohe Investitionen in die Umsetzung der Hygienestandards getätigt.“

Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit ist seit 2018 das Programm „Profession Unternehmerin“. Frauen Mut zu machen ein Unternehmen zu gründen, sie auf ihrem Weg zu unterstützen, sie als Vorbild vorzustellen – das ist das Ziel, das Malu Schäfer auch im nächsten Jahr angehen möchte. Auf die Frage, ob es im Krisenmanagement Unterschieden zwischen weiblichen und männlichen Führungskräften gibt, antwortet Schäfer: „Es gibt klare Unterschiede in der Art und Weise, wie mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kommuniziert wird. Frauen in Führungspositionen setzen in Krisenzeiten auf Team Building, lernen ihr Team besser kennen und gehen Probleme gemeinsam im Team an. Das ändert zwar nichts an der wirtschaftlichen Situation des Unternehmens, es stärkt aber den Zusammenhalt innerhalb des Unternehmens, insbesondere in Krisenzeiten.“

Becker-Bösch sieht dies ähnlich: „Kommunikation auf Augenhöhe und transparente Entscheidungen für alle sind Grundvoraussetzungen um Sicherheit und Vertrauen im Unternehmen selbst zu schaffen. Nur wenn den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern transparent gemacht wird, warum ein Veränderungsprozess angegangen werden muss, kann ein Unternehmen flexibel in der Krise agieren.“

Auch über die Frage, welche Chancen sich für die Wetterauer mittelständischen Unternehmen jetzt in der Krise ergeben, unterhielten sich Schäfer und Becker-Bösch: „Der Blick auf die ländlichen Räume hat sich durch Corona verändert. Momentan haben wir die Situation, dass viele Auszubildende und Familien in Frankfurt arbeiten und tagtäglich pendeln. Durch den aktuellen massiven Abbau an Arbeitsplätzen, wie beispielsweise bei Fraport, werden sich sicherlich viele direkt ‚vor Ort‘ umschauen und einen Blick auf die heimischen Unternehmen werfen. Die Prioritäten haben sich verschoben. Mehr Lebensqualität, mehr Region – und das kann für die Wetterau und damit für die ansässigen Unternehmen eine große Chance sein“, so Schäfer.

Wirtschaft und Politik müssten nun gemeinsam darauf hinwirken, dass diese Chancen auch genutzt werden, ergänzt Becker-Bösch: „Jetzt haben wir die Möglichkeit, durch die Investition in die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse die ländlichen Räume voranzubringen und weiter zu stärken. Dies kommt sowohl unseren Familien, als auch unseren mittelständischen Unternehmen zu Gute – und zwar langfristig und nachhaltig.“

Foto: Erste Kreisbeigeordnete Stephanie Becker-Bösch im Gespräch mit Malu Schäfer, Leiterin des Kreisverbandes Wetterau BVMW.



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